„Als ich Kind war lief noch ein „Ausrufer“ mit einer Handglocke durchs Dorf und rief „Bekanntmaaachuung! Heute um 15.00 wird das Wasser abgestellt!“ Wie und wo kann man die Menschen im Dorf dazu bringen, sich in die Angelegenheiten eines Dorfes einzumischen? U.a. berichtet Martin Erhardt über die Anfänge und Entwicklungen der Initiative 55 plusminus (http://bornich.de/ifb.html). Unter dem Video lest ihr die gesammelten Impulse der Teilnehmenden aus dem Chat.
Der Videochat in Woche 2 im DorfMOOC mit Martin Erhardt (Dipl.-Sozialpädagoge und Fachreferent für Altenbildung im Fachbereich Erwachsenenbildung und Familienbildung, Zentrum Bildung der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau), Frauke Dietz (Ortsvorsteherin von Hünstetten Bechtheim und Teilnehmerin im DorfMOOC) und Annegret Zander (Pfarrerin und Fachreferentin in der Fachstelle Zweite Lebenshälfte der Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck)
Impulse der DorfMOOC- Teilnehmenden im Chat
Begegnung schafft Beteiligung
„Wie man nicht nur für die Älteren was tun kann, sondern wie die Älteren sich selber einbringen können als Gebende?“
Jeder ist für irgendetwas Experte. Ich fände es spannend ein Projekt zu gestalten, bei dem ältere Menschen ihre Begabung vorzustellen und für Interessierte zugänglich zu machen
Der Flyer vom DorfMOOC war ein sehr guter Türöffner für mich. Ich habe ihn vorher in alle 50 Briefkästen im Ort geworfen und ein kleines Briefchen von mir persönlich dran getackert. Jeder, der wollte, wusste, dass ich so einen Kurs mache und waren neugierig, was ich da so mache. Es hat zwar keiner mehr sonst aus dem Dorf mitgemacht, aber ich soll z.B. einen Artikel im Gemeindebrief schreiben. Die Saat geht eben langsam auf.
Es gibt viele junge Menschen, die sich wieder für traditionelles Wissen interessieren: Gemüse anbauen, Brot backen, wie repariert man etwas,…
Richtig, junge Menschen erfahren an wen sie sich bei Fragen wenden können und ältere Menschen werden wert geschätzt.
Begegnung hat auch etwas mit Vertrauen zu tun. Wenn Sicht, Bewegung,… eingeschränkter sind, bin ich evtl. vorsichtiger.
Zugezogene und Einheimische zusammenbringen
Ich bin neu in unserem Ort und freue mich immer, alte Bilder zu sehen. Es kann auch eine gute Möglichkeit sein, „Eingeborene“ und „Zugezogene“ zusammen zu bringen
Zugezogene: Ich denke, man muss gemeinsame Erlebnisse ermöglichen, damit man im Smalltalk sagen kann: Weißt du noch, wie wir…“
Und für beide Themen:
Eine Idee aus der Schweiz: Bänkli- Hogg Es wurde immer schwieriger, Helfer für Feste zu finden. Also haben sie sich überlegt, wir setzen einen Termin fest. Wer mitmachen will, muss mindestens eine Sitzgelegenheit und ein Glas Leitungswasser anbieten. Alles andere bleibt dem Gastgeber überlassen. Schwätzen, Garten gucken, Musik machen, Kuchen essen,…
Im Nachbarort gab es neulich einen „Kumm- Owend“. Es wurde kein Programm festgelegt, jeder der kommt, kann was beitragen: Musik, Reisebericht, Lieblingsbuch- Vorstellen
Annegret Zander verweist noch auf das „Gib und Nimm – Prinzip“, das in Eschenstruth umgesetzt wird. In „NACHmachBAR“, S.25 nachzulesen.
Das „Gib und Nimm – Prinzip“ könnt Ihr am 1.Juni 2017 in Eschenstruth direkt kennenlernen. Hier der Link zu der Veranstaltung.